Der Traum vom Eigenheim oder einem lukrativen Bauprojekt kann schnell zur finanziellen Herausforderung werden, wenn die Baukosten nicht genau kalkuliert werden. Ein häufiger Fehler: Die tatsächlichen Kosten werden unterschätzt, was zu Budgetüberschreitungen und ungeplanten Nachfinanzierungen führt.

Doch wie viel kostet der Bau pro Quadratmeter wirklich? Und welche Faktoren beeinflussen die Gesamtkosten maßgeblich? Ob Einfamilienhaus, Mehrfamilienhaus oder Gewerbeimmobilie – eine präzise Baukostenkalkulation ist der Schlüssel zu einem erfolgreichen Bauprojekt.

In diesem Artikel zeigen wir Ihnen, wie Sie die Baukosten pro Quadratmeter realistisch berechnen, welche Einflussfaktoren Sie beachten sollten und wie Sie Kostenfallen vermeiden. Zudem erhalten Sie eine detaillierte Aufschlüsselung der Kosten nach DIN 276 und eine Praxisrechnung zur Orientierung. So behalten Sie Ihr Budget im Griff und können fundierte Entscheidungen treffen.

Illustration eines Bauarbeiters, der mit einer Bohrmaschine an einem Haus arbeitet, während zwei Vögel auf dem Dach sitzen. Die Szene ist stilisiert mit Blau- und Weißtönen und zeigt eine ruhige Umgebung mit Pflanzen, Bergen und Wolken. Das Bild symbolisiert den Bauprozess und kann im Zusammenhang mit der Kalkulation der Baukosten pro Quadratmeter genutzt werden.

Welche Faktoren beeinflussen die Baukosten pro Quadratmeter?

Die Baukosten pro Quadratmeter sind keine feste Größe, sondern hängen von zahlreichen Faktoren ab. Je nach Bauweise, Standort und Ausstattung können die Kosten stark variieren. Hier sind die wichtigsten Einflussgrößen, die Sie bei der Kalkulation berücksichtigen sollten:

Bauweise und Materialien

  • Massivbau vs. Fertighaus: Massivhäuser sind robuster, bieten eine höhere Wertstabilität und besseren Schallschutz, sind aber teurer als Fertighäuser.
  • Baustoffe: Hochwertige Materialien wie Naturstein, Ziegel oder Beton sind langlebiger, treiben aber die Kosten in die Höhe. Holz- und Leichtbauweisen sind oft günstiger, erfordern aber mehr Wartung.
  • Dachkonstruktion: Ein Satteldach ist meist günstiger als ein Flachdach, während Gauben oder Dachterrassen Zusatzkosten verursachen.

Lage des Grundstücks

  • Städtisch vs. ländlich: In Ballungsräumen sind Baugrundstücke teurer als in ländlichen Regionen.
  • Bodenbeschaffenheit: Ein tragfähiger Boden reduziert die Gründungskosten. Müssen Bodenarbeiten durchgeführt werden (z. B. Pfahlgründungen oder Entwässerungen), steigen die Baukosten erheblich.
  • Erschließungskosten: Ist das Grundstück nicht vollständig erschlossen, fallen zusätzliche Kosten für Wasser-, Strom- und Abwasseranschlüsse an.

Gebäudegröße und -typ

  • Kleine vs. große Wohnfläche: Der Quadratmeterpreis ist bei kleineren Gebäuden oft höher, da Fixkosten wie Planung oder Erschließung auf eine kleinere Fläche umgelegt werden.
  • Mehrfamilienhaus vs. Einfamilienhaus: Bei Mehrfamilienhäusern können Kosten durch gemeinschaftlich genutzte Technik (z. B. Heizungsanlagen) gesenkt werden.
  • Kellergeschoss oder Bodenplatte: Ein Keller kann je nach Bodenbeschaffenheit die Baukosten um 30.000 bis 50.000 € erhöhen.

Ausstattung und Baustandard

  • Fenster & Türen: Dreifachverglaste Fenster, Sicherheitstüren oder bodentiefe Verglasungen kosten mehr als Standardmodelle.
  • Bodenbeläge & Wandgestaltung: Parkett oder Naturstein sind teurer als Laminat oder Vinyl. Hochwertige Putz- oder Tapetenarbeiten können ebenfalls die Kosten steigern.
  • Sanitär & Elektroinstallation: Smarte Haustechnik, hochwertige Armaturen oder bodenebene Duschen treiben die Kosten in die Höhe.

Energieeffizienz & Nachhaltigkeit

  • Passivhaus vs. Standardbauweise: Ein Passivhaus reduziert langfristig Heizkosten, erfordert aber hohe Investitionen in Dämmung, Lüftung und Solartechnik.
  • Nachhaltige Baustoffe: Lehmputz, Holzfaser-Dämmung oder recycelte Baumaterialien sind umweltfreundlich, aber oft teurer als konventionelle Alternativen.
  • Förderprogramme & KfW-Effizienzhaus: Wer auf hohe Energieeffizienz setzt, kann Fördermittel nutzen – sollte aber die Zusatzkosten für spezielle Baustandards einkalkulieren.

Sonstige Einflussfaktoren

  • Bauunternehmen & Handwerkerpreise: Regionale Unterschiede bei Löhnen und Materialkosten haben großen Einfluss auf den Quadratmeterpreis.
  • Baunebenkosten: Planung, Statik, Genehmigungen, Versicherungen und Außenanlagen summieren sich schnell.
  • Bauzeit & Verzögerungen: Steigende Materialpreise oder Verzögerungen können die Kosten unvorhersehbar ansteigen lassen.

Tipp: Wer die wichtigsten Einflussfaktoren kennt, kann Kosten gezielt optimieren und realistisch kalkulieren. In den nächsten Abschnitten gehen wir auf konkrete Baukosten pro Quadratmeter und ihre detaillierte Aufschlüsselung nach DIN 276 ein.

Durchschnittliche Baukosten pro Quadratmeter in Deutschland

Die Baukosten pro Quadratmeter variieren je nach Region, Bauweise und Ausstattung erheblich. Ein Überblick über die aktuellen Kosten hilft Bauherren, eine realistische Kalkulation aufzustellen.

Neubaukosten für Einfamilienhäuser

Die Kosten für den Bau eines Einfamilienhauses liegen derzeit durchschnittlich bei:

  • Standardausführung: 1.800 – 2.500 €/m²
  • Gehobene Ausstattung: 2.500 – 3.500 €/m²
  • Luxusbauweise: ab 3.500 €/m²

Diese Werte beziehen sich auf reine Baukosten ohne Grundstück und Erschließung.

Mehrfamilienhäuser und Gewerbeimmobilien

Je nach Größe und Nutzung variieren die Kosten pro Quadratmeter:

  • Mehrfamilienhäuser: 1.500 – 2.800 €/m²
  • Büro- und Gewerbebauten: 1.800 – 3.200 €/m²
  • Industriebauten: 1.200 – 2.500 €/m²

Mehrfamilienhäuser sind in der Regel günstiger pro Quadratmeter, da Fixkosten auf mehrere Einheiten verteilt werden.

Vergleich der Baukosten nach Bundesländern

Die Baukosten schwanken regional stark. Während in ländlichen Gebieten günstig gebaut werden kann, sind die Kosten in Ballungsräumen deutlich höher.

  • Hohe Baukosten: Bayern, Baden-Württemberg, Hamburg, Berlin
  • Mittlere Baukosten: Nordrhein-Westfalen, Hessen, Niedersachsen
  • Günstige Baukosten: Sachsen, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern

In Städten wie München oder Hamburg können die Baukosten aufgrund hoher Lohn- und Materialpreise sowie strenger Auflagen bis zu 30 % über dem Durchschnitt liegen.

Aktuelle Trends und Preissteigerungen

In den letzten Jahren sind die Baukosten kontinuierlich gestiegen. Hauptgründe dafür sind:

✔ Höhere Materialpreise (z. B. für Holz, Stahl, Beton)
✔ Fachkräftemangel und steigende Löhne im Baugewerbe
✔ Strengere Energieeffizienz- und Umweltauflagen
✔ Höhere Zinsen, die Baufinanzierungen verteuern

Wer bauen möchte, sollte diese Entwicklungen in seine Planung einbeziehen und sich gegen unerwartete Preissteigerungen absichern.

Im nächsten Abschnitt folgt eine detaillierte Aufschlüsselung der Baukosten nach DIN 276, die eine noch genauere Kalkulation ermöglicht.

Illustration eines Bauarbeiters mit einer Maurerkelle, auf der weiße Farbe oder Putz tropft. Im Hintergrund ist eine angefangene Ziegelmauer zu sehen, daneben steht ein Farbeimer mit tropfender Farbe. Die Figur trägt eine auffällige Latzhose mit blauen Kreisen und eine blaue Kappe. Die Szene symbolisiert handwerkliche Arbeiten und Renovierungsprozesse, passend zur Kalkulation der Baukosten pro Quadratmeter.

Detaillierte Aufschlüsselung der Baukosten nach Kostengruppen (nach DIN 276)

Eine präzise Kostenkalkulation ist der Schlüssel für ein wirtschaftlich erfolgreiches Bauprojekt. Um eine strukturierte Budgetierung zu ermöglichen, orientieren sich viele Bauherren und Fachplaner an der DIN 276. Diese Norm teilt die Baukosten in verschiedene Kostengruppen auf, wodurch eine transparente Planung gewährleistet wird. Dadurch lassen sich einzelne Kostenbestandteile genau erfassen, vergleichen und optimieren.

Kostengruppe 300 – Baukonstruktion (ca. 50 % der Gesamtkosten)

Diese Kategorie umfasst alle tragenden und nicht tragenden Bauteile des Gebäudes, die für Stabilität, Sicherheit und Langlebigkeit sorgen.

Erdarbeiten: Dazu gehören der Aushub der Baugrube, eventuelle Bodenverbesserungen sowie Drainage- und Entwässerungsmaßnahmen.
Fundamente und Bodenplatte/Keller: Je nach Bauweise kann zwischen einer Bodenplatte, einem Streifenfundament oder einem kompletten Kellergeschoss gewählt werden.
Außen- und Innenwände: Ob Mauerwerk, Stahlbeton oder Holzbau – die Wahl des Materials beeinflusst sowohl die Baukosten als auch die Energieeffizienz.
Decken und Geschossdecken: Während massive Stahlbetondecken besonders stabil sind, bieten Holzbalkendecken eine leichtere Alternative mit guten Dämmeigenschaften.
Dachkonstruktion und Eindeckung: Flach-, Sattel- oder Walmdach – je nach Konstruktion variieren die Kosten erheblich. Auch Dämmung und Abdichtung müssen berücksichtigt werden.
Fassade und Wärmedämmung: Eine Putzfassade ist meist kostengünstiger, während Klinker, Holz oder hinterlüftete Fassadensysteme langlebiger, aber teurer sind.

Kostengruppe 400 – Technische Anlagen (ca. 30 % der Gesamtkosten)

Neben der reinen Baukonstruktion spielen moderne Haustechniksysteme eine entscheidende Rolle für den Wohnkomfort und die Energieeffizienz.

Heizung und Lüftung: Hier stehen verschiedene Systeme zur Auswahl – von konventionellen Gasheizungen über Wärmepumpen bis hin zu Passivhaus-Lösungen mit kontrollierter Wohnraumlüftung.
Sanitärinstallation: Neben der klassischen Wasser- und Abwasserinstallation gehören auch hochwertige Badezimmerausstattungen und Regenwassernutzungssysteme in diese Kategorie.
Elektroinstallation: Von der Grundausstattung mit Steckdosen und Schaltern bis hin zu Smarthome-Systemen kann die Ausstattung individuell angepasst werden.
Aufzüge und Förderanlagen: In Mehrfamilienhäusern oder barrierefreien Gebäuden müssen entsprechende technische Anlagen eingeplant werden.
Brandschutzmaßnahmen: Rauchmelder, Feuerlöscheinrichtungen sowie feuerbeständige Türen und Materialien sind oft vorgeschrieben und sollten frühzeitig einkalkuliert werden.

Kostengruppe 500 – Außenanlagen (ca. 10 % der Gesamtkosten)

Ein Bauprojekt endet nicht mit dem Gebäude selbst, sondern umfasst auch die Gestaltung der Außenflächen.

Wege und Zufahrten: Diese können je nach Budget mit Pflaster, Asphalt oder Kies gestaltet werden.
Garten- und Grünflächen: Ob einfache Rasenflächen, aufwendige Bepflanzungen oder automatische Bewässerungssysteme – die Möglichkeiten sind vielfältig.
Terrassen und Balkone: Die Wahl des Bodenbelags, Geländers und der Abdichtung wirkt sich auf die Kosten aus.
Parkplätze und Garagen: Während ein einfacher Stellplatz relativ günstig ist, verursacht eine Tiefgarage deutlich höhere Baukosten.
Erschließungskosten: Hierzu gehören alle Anschlussgebühren für Strom, Wasser, Abwasser und Telekommunikation.

Kostengruppe 700 – Baunebenkosten (ca. 10 – 20 % der Gesamtkosten)

Zusätzlich zu den eigentlichen Baukosten fallen zahlreiche Nebenkosten an, die oft unterschätzt werden.

Architekten- und Planerhonorare: Die Kosten richten sich nach der Honorarordnung für Architekten und Ingenieure (HOAI).
Statik- und Bauphysik-Nachweise: Damit die Konstruktion sicher steht, sind Berechnungen und Gutachten durch Statiker erforderlich.
Baugenehmigungen und Prüfungen: Je nach Bundesland können erhebliche Gebühren für Genehmigungen, Prüfstatiker und Umweltauflagen entstehen.
Versicherungen: Bauherrenhaftpflicht, Bauleistungsversicherung und Gewährleistungsbürgschaften schützen vor finanziellen Risiken.
Finanzierungs- und Zinskosten: Wer auf Fremdkapital angewiesen ist, muss auch die Kosten für Zinsen und Tilgung einkalkulieren.

Warum eine detaillierte Kostenaufstellung nach DIN 276 sinnvoll ist

✔ Durch eine strukturierte Kostengliederung lassen sich verschiedene Angebote besser vergleichen.
✔ Eine präzise Planung hilft, unerwartete Zusatzkosten zu vermeiden.
✔ Wer die einzelnen Kostenpunkte kennt, kann gezielt Einsparpotenziale nutzen.

Im nächsten Abschnitt folgt eine Praxisrechnung, die zeigt, wie eine realistische Baukostenkalkulation für ein typisches Bauprojekt aussehen kann.

Praxisbeispiel: So kalkulieren Sie Ihr Bauvorhaben

Eine realistische Kostenkalkulation ist entscheidend, um finanzielle Überraschungen während der Bauphase zu vermeiden. Dabei hilft eine detaillierte Berechnung, die sowohl die Baukosten pro Quadratmeter als auch alle Zusatzkosten berücksichtigt. Im Folgenden wird anhand eines Beispiels gezeigt, wie eine vollständige Kalkulation für ein Einfamilienhaus aussehen kann.

Grundlage der Berechnung

Für die Beispielrechnung nehmen wir ein Einfamilienhaus mit 150 m² Wohnfläche an. Das Haus wird in massiver Bauweise errichtet und verfügt über einen mittleren Ausstattungsstandard. Das Grundstück ist bereits vorhanden, sodass hier keine zusätzlichen Kosten berücksichtigt werden müssen.

Schritt 1: Ermittlung der Baukosten nach Quadratmeterpreis

Basierend auf aktuellen Marktdaten ergeben sich für einen Neubau folgende Baukosten pro Quadratmeter:

  • Standardausführung: 1.800 €/m²
  • Gehobene Ausstattung: 2.500 €/m²
  • Luxusausführung: 3.500 €/m²

Für unser Beispielhaus mit mittlerem Standard kalkulieren wir mit einem durchschnittlichen Wert von 2.300 €/m². Daraus ergeben sich folgende Gesamtkosten:

150 m² × 2.300 €/m² = 345.000 €

 

Schritt 2: Aufschlüsselung nach Kostengruppen (nach DIN 276)

Um eine genauere Vorstellung davon zu bekommen, welche Bereiche wie viel kosten, erfolgt die Aufteilung gemäß der DIN 276:

Kostengruppe 300 – Baukonstruktion (50 % der Baukosten)
172.500 € für Rohbau, Fundament, Außenwände, Dach und Fassadenarbeiten

Kostengruppe 400 – Technische Anlagen (30 % der Baukosten)
103.500 € für Heizung, Lüftung, Elektroinstallationen, Sanitär und Brandschutz

Kostengruppe 500 – Außenanlagen (10 % der Baukosten)
34.500 € für Wege, Terrasse, Garten, Stellplätze und Einfriedung

Kostengruppe 700 – Baunebenkosten (10 – 20 % der Baukosten)
52.000 € für Architekten, Statiker, Genehmigungen und Versicherungen

 

Schritt 3: Berücksichtigung weiterer Kostenfaktoren

Die eigentlichen Baukosten sind nur ein Teil der Gesamtausgaben. Zusätzlich müssen weitere Kostenfaktoren berücksichtigt werden:

Erschließungskosten: Falls das Grundstück nicht bereits angeschlossen ist, können 15.000 – 30.000 € für Wasser-, Strom- und Abwasseranschlüsse anfallen.

Keller oder Bodenplatte: Eine Bodenplatte ist günstiger, während ein Keller je nach Bodenbeschaffenheit 30.000 – 50.000 € zusätzlich kostet.

Individuelle Sonderwünsche: Extras wie eine Photovoltaikanlage, bodentiefe Fenster oder eine hochwertige Einbauküche können das Budget weiter beeinflussen.

 

Schritt 4: Berechnung mit möglichen Einsparpotenzialen

Viele Bauherren fragen sich, wo sie gezielt sparen können, ohne die Qualität zu beeinträchtigen. Typische Einsparpotenziale sind:

Eigenleistungen: Wer selbst Hand anlegt, z. B. bei Malerarbeiten oder Bodenverlegung, kann bis zu 10 % der Baukosten sparen.

Standardisierte Bauweise: Häuser in Fertigbauweise oder mit vorgefertigten Modulen sind oft günstiger als individuelle Architektenhäuser.

Materialwahl: Hochwertige, aber kostenintensive Materialien können oft durch langlebige, günstigere Alternativen ersetzt werden.

Vergleich von Handwerkerangeboten: Durch eine gründliche Ausschreibung und den Vergleich mehrerer Angebote lassen sich erhebliche Kostenunterschiede feststellen.

 

Schlussfolgerung: Warum eine detaillierte Kalkulation unverzichtbar ist

Ohne eine präzise Planung kann ein Bauprojekt schnell das gesetzte Budget überschreiten. Durch eine detaillierte Kostenaufstellung und eine sorgfältige Auswahl von Bauweise, Materialien und Ausstattung bleibt das Vorhaben finanziell kalkulierbar.

Im nächsten Abschnitt geht es darum, welche typischen Kostenfallen bei der Baukostenkalkulation lauern und wie sich diese vermeiden lassen.

Illustration von zwei Personen, die jeweils ein Puzzlestück in der Hand halten und diese zusammenfügen möchten. Die Figuren sind in einem minimalistischen Stil gehalten, mit blauen und violetten Akzenten. Die Szene symbolisiert Zusammenarbeit und den Prozess, verschiedene Elemente zu einem Ganzen zu verbinden – passend zur Planung und Kalkulation der Baukosten pro Quadratmeter.

Kostenfallen vermeiden: Tipps für eine realistische Kalkulation

Auch mit einer sorgfältigen Planung können Baukosten schnell aus dem Ruder laufen. Oft liegt das an unerwarteten Zusatzkosten, unvollständigen Kalkulationen oder unerkannten Problemen während der Bauphase. Wer typische Kostenfallen frühzeitig erkennt und vermeidet, kann sein Budget besser steuern und finanzielle Überraschungen verhindern.

1. Baunebenkosten unterschätzen

Viele Bauherren kalkulieren hauptsächlich die reinen Baukosten pro Quadratmeter und übersehen die Baunebenkosten. Dabei können diese bis zu 20 Prozent der Gesamtkosten ausmachen.

Zu den häufig unterschätzten Posten gehören Genehmigungen, Vermessungen und Prüfungen, die mehrere tausend Euro kosten können. Auch die Erschließungskosten für Strom, Wasser, Abwasser und Telekommunikation fallen ins Gewicht, insbesondere wenn das Grundstück noch nicht vollständig erschlossen ist. Darüber hinaus werden oft Versicherungen wie Bauherrenhaftpflicht oder Bauleistungsversicherung nicht eingeplant, obwohl sie essenziell sind.

 

2. Mangelhafte oder fehlende Kostenpuffer

Unvorhergesehene Kosten treten in fast jedem Bauprojekt auf. Wer keinen ausreichenden finanziellen Spielraum einplant, riskiert Nachfinanzierungen oder Bauverzögerungen. Ein realistisch angesetzter Puffer von etwa 10 bis 15 Prozent der Gesamtbaukosten kann helfen, zusätzliche Ausgaben für Materialpreissteigerungen, unerwartete Nachbesserungen oder veränderte behördliche Anforderungen aufzufangen.

 

3. Fehlkalkulation bei der Eigenleistung

Viele Bauherren setzen auf Eigenleistungen, um Kosten zu sparen. Tatsächlich können durch selbst ausgeführte Arbeiten, etwa beim Streichen oder Bodenverlegen, Ausgaben reduziert werden. Allerdings wird oft unterschätzt, wie viel Zeit, Fachwissen und Präzision erforderlich sind. Fehlerhafte Eigenleistungen können zu Nachbesserungen führen, die letztlich teurer sind als die ursprünglichen Einsparungen. Wer Eigenleistungen plant, sollte realistisch einschätzen, welche Arbeiten tatsächlich selbst ausgeführt werden können.

 

4. Auswahl des Bauunternehmens nur nach dem günstigsten Angebot

Ein besonders niedriger Angebotspreis kann verlockend sein, doch in vielen Fällen zeigt sich später, dass wesentliche Leistungen nicht enthalten sind oder minderwertige Materialien verwendet werden. Eine sorgfältige Prüfung der Angebote, Referenzen und Vertragsinhalte ist entscheidend, um spätere Mehrkosten durch Nachträge oder Qualitätsmängel zu vermeiden.

 

5. Materialkostensteigerungen nicht berücksichtigen

Baupreise sind starken Schwankungen unterworfen, insbesondere bei Rohstoffen wie Stahl, Holz oder Dämmmaterialien. Wer eine langfristige Bauzeit plant, sollte Preiserhöhungen einkalkulieren und gegebenenfalls frühzeitig Fixpreise mit Lieferanten oder Bauunternehmen verhandeln. Auch Lagerungsmöglichkeiten für frühzeitig beschafftes Material können helfen, Kosten zu stabilisieren.

 

6. Unzureichende Planung der Außenanlagen

Der Fokus liegt oft auf dem Haus selbst, während die Gestaltung der Außenanlagen erst spät in die Planung einfließt. Wege, Stellplätze, Terrassen und Gärten können jedoch hohe Kosten verursachen, die oft nicht im ursprünglichen Budget berücksichtigt wurden. Eine frühzeitige Berücksichtigung dieser Posten verhindert spätere finanzielle Engpässe.

 

Fazit: Durch vorausschauende Planung Kostenfallen vermeiden

Eine realistische Baukostenkalkulation umfasst weit mehr als die Quadratmeterpreise für den Rohbau. Wer alle relevanten Kostenfaktoren einplant, frühzeitig Rücklagen bildet und Angebote sorgfältig prüft, kann sein Bauprojekt sicher und planbar umsetzen.

Im nächsten Abschnitt geht es darum, wie eine professionelle Baukostenkontrolle den gesamten Planungs- und Bauprozess effizienter gestaltet.

Gute Planung spart Geld

Eine präzise Baukostenkalkulation ist der Schlüssel zu einem erfolgreichen Bauprojekt. Wer frühzeitig alle Kostenfaktoren berücksichtigt, vermeidet unerwartete finanzielle Belastungen und behält die Kontrolle über das Budget. Besonders wichtig ist eine detaillierte Aufschlüsselung der Baukosten, die nicht nur die Baukonstruktion, sondern auch technische Anlagen, Außenanlagen und Baunebenkosten umfasst.

Zusätzlich spielen gut durchdachte Verträge, eine sorgfältige Auswahl von Bauunternehmen und die Berücksichtigung möglicher Preissteigerungen eine entscheidende Rolle. Wer hier vorausschauend plant, kann langfristig viel Geld sparen.

✔ Eine strukturierte Planung, transparente Angebote und ein angemessener Puffer sorgen für finanzielle Sicherheit.

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