Die Einmessung ist ein unverzichtbarer Schritt für alle Grundstückseigentümer und Bauherren, der Klarheit über die genauen Grenzen und Abmessungen eines Grundstücks oder Bauwerks schafft und Rechtssicherheit bei Bauvorhaben gewährleistet. In einer Zeit, in der städtebauliche Projekte immer komplexer werden, spielt die Einmessung eine zentrale Rolle, um Streitigkeiten mit Nachbarn zu vermeiden, die Grundlagen für Baugenehmigungen zu legen und das Eigentum langfristig zu sichern. Sie umfasst die präzise Vermessung durch einen öffentlich bestellten Vermessungsingenieur oder ein Vermessungsbüro, um die genaue Lage, Größe und Form eines Grundstücks oder die Position eines Gebäudes auf diesem Grundstück zu bestimmen und in das Liegenschaftskataster einzutragen. In diesem Lexikoneintrag erfahren Sie alles Wichtige rund um die Einmessung – von den Grundlagen und den verschiedenen Arten bis hin zu den rechtlichen Aspekten, dem Ablauf und den Kosten, damit Sie die Bedeutung dieses Prozesses für Ihr Bauprojekt voll verstehen.
Zwei Vermessungsingenieure in Sicherheitswesten und Helmen führen eine präzise Einmessung auf einer Baustelle durch, umgeben von Kränen, einem Bagger und einem Hochhaus im Bau. Das Bild symbolisiert die Genauigkeit und Bedeutung der Einmessung für städtebauliche Projekte.

Einmessung einfach erklärt: Grundlagen und Definition

Die Einmessung dient dazu, die genaue Lage, Größe und Form eines Grundstücks oder die Lage eines Bauwerks auf dem Grundstück zu bestimmen und in das Liegenschaftskataster einzutragen. Ziel ist die Schaffung von Rechtssicherheit, die Sicherung des Eigentums und die Grundlage für eine geordnete städtebauliche Entwicklung. Die Einmessung ist abzugrenzen von anderen Vermessungsleistungen wie z. B. der Teilungsvermessung oder der Lageplangenerierung, die spezifischere Zwecke verfolgen. Während die Einmessung primär die exakte Dokumentation und Eintragung ins Kataster zum Ziel hat, dienen andere Vermessungen oft der Planung oder Teilung von Grundstücken.

 

Welche Arten der Einmessung gibt es?

Es gibt verschiedene Arten der Einmessung, die jeweils spezifische Zwecke erfüllen:

    • Grenzfeststellung: Diese Art der Einmessung dient der Feststellung des Verlaufs der Grundstücksgrenzen. Sie wird benötigt, wenn die Grenzen unklar oder streitig sind, etwa bei Nachbarschaftsstreitigkeiten oder vor Bauarbeiten.
    • Gebäudeeinmessung: Bei der Gebäudeeinmessung wird ein neu errichtetes Gebäude vermessen und dessen Position sowie Abmessungen ins Liegenschaftskataster eingetragen. In den meisten Bundesländern ist dies gesetzlich vorgeschrieben und muss innerhalb einer bestimmten Frist nach Fertigstellung erfolgen.
    • Teilungsvermessung: Die Teilungsvermessung ist erforderlich, wenn ein Grundstück geteilt werden soll, um neue Parzellen zu schaffen, z. B. bei Grundstücksteilungen für Verkauf oder Bebauung.
    • Lageplangenerierung: Diese Form der Einmessung beinhaltet die Erstellung eines Lageplans, der als Grundlage für einen Bauantrag dient und die Lage eines Bauwerks relativ zu den Grundstücksgrenzen zeigt.

 

So läuft eine Einmessung ab: Schritt für Schritt

Der Prozess einer Einmessung folgt einem strukturierten Ablauf:

    • Auftragserteilung: Der Grundstückseigentümer oder Bauherr beauftragt einen öffentlich bestellten Vermessungsingenieur oder ein Vermessungsbüro mit der Durchführung der Einmessung.
    • Vorbereitung: Der Vermessungsingenieur beschafft die notwendigen Unterlagen, wie Katasterkarten, Grundbuchauszüge oder bestehende Vermessungsberichte, um die Ausgangslage zu analysieren.
    • Örtliche Vermessung: Mit modernen Vermessungsinstrumenten wie GPS-Geräten, Theodoliten oder Laserscannern wird das Grundstück oder Bauwerk vor Ort vermessen, um genaue Daten zu erheben.
    • Auswertung und Berechnung: Die gesammelten Messdaten werden ausgewertet und mathematisch berechnet, um präzise Ergebnisse zu erhalten.
    • Erstellung des Einmessungsprotokolls: Der Vermessungsingenieur erstellt ein Einmessungsprotokoll, das die Ergebnisse der Vermessung detailliert dokumentiert, inklusive Lage, Abmessungen und Grenzpunkte.
    • Eintragung in das Liegenschaftskataster: Das Protokoll wird dem zuständigen Liegenschaftskataster vorgelegt, das die Daten in das öffentliche Register einträgt.

 

Einmessung und Recht: Was Sie wissen müssen

Die Einmessung unterliegt strengen rechtlichen Vorgaben in Deutschland:

    • Gesetzliche Grundlagen: Die Einmessung wird durch das Vermessungs- und Katastergesetz (VermKatG) des jeweiligen Bundeslandes geregelt. Diese Gesetze definieren die Zuständigkeiten, Verfahren und Anforderungen, die bei einer Einmessung zu beachten sind.
    • Pflicht zur Gebäudeeinmessung: In den meisten Bundesländern besteht eine gesetzliche Pflicht, neu errichtete Gebäude innerhalb einer bestimmten Frist – meist innerhalb von sechs Monaten nach Fertigstellung – einmessen zu lassen.
    • Rechtswirkung der Einmessung: Die im Liegenschaftskataster eingetragenen Daten sind öffentlich zugänglich und genießen öffentlichen Glauben, d. h., ihre Richtigkeit wird grundsätzlich vermutet, es sei denn, das Gegenteil wird bewiesen.
    • Verantwortung des Vermessungsingenieurs: Der Vermessungsingenieur trägt die volle Verantwortung für die Genauigkeit und Vollständigkeit der Einmessung und haftet im Falle von Fehlern oder Unregelmäßigkeiten.

 

Einmessung Kosten: Was kommt auf Sie zu?

Die Kosten einer Einmessung variieren je nach Umfang und Komplexität:

    • Gebührenordnung: Die Kosten sind in der Gebührenordnung für Vermessungsleistungen (VermGebO) des jeweiligen Bundeslandes geregelt und orientieren sich an festen Tarifen.
    • Faktoren für die Kostenberechnung: Entscheidend sind die Größe des Grundstücks, die Anzahl der Grenzpunkte, der Schwierigkeitsgrad der Vermessung (z. B. bei unklaren Grenzen oder schwierigem Gelände) und der Wert des Grundstücks.
    • Beispiele für Kosten: Eine einfache Gebäudeeinmessung kostet oft zwischen 200 und 500 Euro, während eine komplexe Teilungsvermessung mit mehreren Grenzpunkten und Streitfragen mehrere tausend Euro umfassen kann.
    • Kostentransparenz: Der Vermessungsingenieur ist gesetzlich verpflichtet, vor Beginn der Einmessung einen detaillierten Kostenvoranschlag zu erstellen, damit der Auftraggeber keine unvorhergesehenen Kosten hat.

 

Fazit

Die Einmessung ist ein unverzichtbarer Schritt für Grundstückseigentümer und Bauherren, um Rechtssicherheit zu gewährleisten und die Grundlage für erfolgreiche Bauvorhaben zu schaffen. Sie umfasst verschiedene Arten wie Grenzfeststellung, Gebäudeeinmessung oder Teilungsvermessung und ist durch gesetzliche Vorgaben wie das VermKatG geregelt. Eine sorgfältige Einmessung minimiert Streitigkeiten, sichert Ihr Eigentum langfristig und bildet die Basis für eine geordnete städtebauliche Entwicklung. Ob für ein Einfamilienhaus oder ein großes Bauprojekt – die Einmessung stellt sicher, dass jede Maßnahme auf soliden Daten basiert.

FAQ zur Einmessung

Frage 1: Was ist der Unterschied zwischen Vermessung und Einmessung?

Antwort: Die Vermessung ist ein übergeordneter Begriff für die Erfassung von Maßen und Positionen, während die Einmessung spezifisch die präzise Vermessung eines Grundstücks oder Bauwerks für die Eintragung ins Liegenschaftskataster umfasst. Die Einmessung ist also eine spezialisierte Form der Vermessung mit rechtlichem Fokus.

Frage 2: Wie funktioniert das Liegenschaftskataster, und warum ist es bei der Einmessung wichtig?

Antwort: Das Liegenschaftskataster ist ein öffentliches Register, das Daten zu Grundstücken und Gebäuden speichert, wie Lage, Größe und Grenzen. Bei der Einmessung werden die Ergebnisse der Vermessung ins Kataster eingetragen, um Rechtssicherheit und Eigentumsordnung zu gewährleisten.

Frage 3: Was ist eine Teilungsvermessung, und wann ist sie notwendig?

Antwort: Eine Teilungsvermessung ist die Vermessung, die erforderlich ist, wenn ein Grundstück geteilt wird, um neue Parzellen zu schaffen – z. B. für Verkauf oder Bebauung. Sie ist ein Teil der Einmessung und stellt sicher, dass die neuen Grenzen korrekt eingetragen werden.

Frage 4: Weshalb ist die Gebäudeeinmessung in Deutschland verpflichtend?

Antwort: Die Gebäudeeinmessung ist in den meisten Bundesländern gesetzlich vorgeschrieben, um neu errichtete Gebäude ins Liegenschaftskataster einzutragen. Das sichert Eigentumsrechte und ermöglicht eine geordnete städtebauliche Planung, da die genaue Lage und Größe dokumentiert werden.

Frage 5: Welche Rolle spielt ein Vermessungsingenieur bei der Einmessung?

Antwort: Der Vermessungsingenieur ist für die Durchführung der Einmessung verantwortlich. Er plant, führt die Vermessung mit modernen Instrumenten durch, erstellt das Einmessungsprotokoll und übernimmt die rechtliche Verantwortung für die Genauigkeit der Daten, die ins Liegenschaftskataster eingetragen werden.

Frage 6: Wie kann die Bauträgersoftware AMADEUS von DATEX Ihre Einmessung optimieren?

Antwort: AMADEUS von DATEX ist eine betriebswirtschaftliche Komplettlösung, die Ihre Einmessung und Vermessungsprozesse effizienter gestaltet. Sie unterstützt bei der Verwaltung von Vermessungsdaten und der Kostenkontrolle – alles in einer übersichtlichen Plattform. Möchten Sie Ihre Vermessungsprozesse digitalisieren und Zeit sowie Kosten sparen? Dann entdecken Sie jetzt AMADEUS: Fordern Sie ein kostenloses Erstgespräch hier an und überzeugen Sie sich selbst von der marktführenden Software für Bauträger!

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