amburg und Berlin weisen bundesweit die höchsten Preissteigerungsraten auf.

Nach einigen Jahren der Preiskonstanz sind die Preise für Einfamilienhäuser in einigen Regionen in Deutschland 2006 zum Teil deutlich gestiegen. So verteuerten sich Eigenheime in Hamburg um 9,1 Prozent auf 295.100 Euro, in Berlin um 8,6 Prozent auf 249.300 Euro und in Hessen um 7,3 Prozent auf 192.800 Euro am stärksten. Im Bundesdurchschnitt blieb der Preisanstieg allerdings noch moderat: In Westdeutschland erhöhten sich die Einfamilienhauspreise um 1,2 Prozent auf 173.100 und in Ostdeutschland um 1,4 Prozent auf 100.100 Euro. In Westdeutschland wurde damit ein absoluter Höchststand erreicht. Diese Zahlen nannte heute das ifs Städtebauinstitut in Berlin.

Dr. Stefan Jokl, Leiter des Instituts: „In den meisten Regionen in Deutschland dürfte es inzwischen eine Trendwende bei der Preisentwicklung gegeben haben. Das vielfach verknappte Wohnungsangebot wird in nächster Zeit zu weiteren Preissteigerungen führen, zumal der Neubau in diesem Jahr deutlich rückläufig sein wird. Lediglich bei Eigentumswohnungen könnten die Preise noch einmal leicht zurückgehen, was darauf zurückzuführen ist, dass Verkäufe von preiswerteren Wohnungen aus dem Bestand von Kommunen auf die Preise drücken.“

Die Angaben basieren auf der jetzt zum zwölften Mal im Auftrage des Städtebauinstituts von Gewos, Hamburg, durchgeführten Untersuchungen sämtlicher Verkaufsfälle von Eigenheimen und Eigentumswohnungen, der einzigen Erhebung, die einen vollständigen und damit repräsentativen Überblick über die Grundstücksmärkte in Deutschland liefert. Gegenstand der Untersuchungen waren 424.900 Verkaufsfälle von Einfamilienhäusern und Eigentumswohnungen (Neubau- und Gebrauchterwerbe), darunter 361.700 in Westdeutschland und 63.200 in Ostdeutschland. Gegenüber 2005 ist die Zahl der Verkaufsfälle in Westdeutschland um 10,6 Prozent und in Ostdeutschland um 7,5 Prozent gesunken.

Jokl: „Die Vorzieheffekte im Zusammenhang mit der Abschaffung der Eigenheimzulage im Jahre 2005, als die Zahl der Verkaufsfälle deutlich gestiegen war, haben zu diesem Rückgang des Transaktionsvolumens geführt. Weiterhin überwiegt der Kauf von gebrauchten Immobilien aus dem Bestand im Vergleich zu neugebauten Wohnungen. Das Verhältnis liegt bei etwa sechs zu vier.“

Spitzenreiter sowohl bei Eigenheimen wie auch bei Eigentumswohnungen sei mit großem Abstand die Region München. Hier habe 2006 ein Einfamilienhaus 379.800 Euro (+4,3 Prozent) bzw. eine Eigentumswohnung 203.000 Euro (+2,6 Prozent) gekostet; dies seien auch im Zeitablauf die absoluten Spitzenwerte in beiden Bereichen.

Der DEIX Deutscher Eigentums-Immobilien-Index des ifs Städtebauinstituts ist 2006 in Westdeutschland mit 106 Punkten konstant geblieben (1995 = 100). In Ostdeutschland ist der Index geringfügig von 86 auf 85 Punkten zurückgegangen. Hierfür sei vor allem der Preisrückgang bei den Eigentumswohnungen verantwortlich, deren Preise unter den massiven Bestandsverkäufen litten. Seit der erstmaligen Erhebung im Jahre 1989 sei der DEIX in Westdeutschland um 32 Punkte gestiegen; in Ostdeutschland sei der Index dagegen von 100 im Jahre 1995 auf jetzt 85 gefallen.

Eine Differenzierung der Preise nach Bundesländern zeige, dass Einfamilienhäuser in allen Bundesländern – mit Ausnahme des Saarlandes und von Niedersachsen – im vergangenen Jahr teurer geworden seien. Mit 295.100 Euro (+9,1 Prozent) liege Hamburg an der Spitze. An zweiter Stelle rangiere unverändert Berlin mit 249.300 Euro (+8,6 Prozent). Mit einigem Abstand folgten dann Bayern mit 212.400 Euro (+1,9 Prozent), Baden-Württemberg mit 197.700 Euro (+1,0 Prozent) und Hessen mit 192.800 Euro (+7,3 Prozent). Bei dem Preisrückgang im Saarland sei zu berücksichtigen, dass Eigenheime hier im Jahr zuvor mit einem Plus von 11,9 Prozent den größten Sprung nach oben gemacht hatten. Die preiswertesten Einfamilienhäuser gebe es in Sachsen-Anhalt mit 66.200 Euro (+6,6 Prozent), Thüringen mit konstant 69.700 Euro und in Sachsen mit 81.600 Euro (+0,5 Prozent).

Auch bei den Eigentumswohnungen liege Hamburg unverändert mit 181.400 Euro (-3,4 Prozent) ganz vorne, gefolgt von Bayern mit 145.100 Euro (+1,0 Prozent) und Hessen mit 137.700 Euro (+2,5 Prozent) sowie Baden-Württemberg mit 128.900 Euro (+0,9 Prozent). Nur etwa halb so teuer seien Eigentumswohnungen in Sachsen-Anhalt mit 67.000 Euro (+3,4 Prozent), Thüringen mit 81.000 Euro (-5,5 Prozent) und Niedersachsen mit 85.500 Euro (+0,0 Prozent).

Zwischen den Bundesländern sei die Entwicklung 2006 sehr uneinheitlich verlaufen: Während acht Bundesländer leichte Preissteigerungen aufwiesen, seien die Preise in ebenfalls acht Bundesländern rückläufig gewesen. Im Durchschnitt seien die Preise für Eigentumswohnungen in Westdeutschland um 0,6 Prozent auf 123.600 Euro und in Ostdeutschland um 5,4 Prozent auf 99.000 Euro gesunken. Nach der Abschaffung der Eigenheimzulage seien in Berlin deutlich weniger Eigentumswohnungen mit hohem Wert verkauft worden. Durch den hohen Anteil des Berliner Marktes am ostdeutschen Markt mit rund 48 Prozent des Umsatzvolumens für Eigentumswohnungen sinke der Durchschnittspreis in Ostdeutschland allein dadurch deutlich.

Wie stark die Preise für Wohneigentum regional differierten zeige sich nach Ansicht des Instituts an der Entwicklung in den 13 umsatzstärksten Regionen: So seien im Raum München, im Raum Mittlerer Neckar (Stuttgart/Böblingen/Esslingen) und im Ballungsraum Düsseldorf sowohl bei Eigenheimen wie bei Eigentumswohnungen im Jahr 2006 absolute Höchstpreise erreicht worden. Nach München mussten für ein Eigenheim die höchsten Preise mit 290.200 Euro (+7,7 Prozent) in Düsseldorf bezahlt werden, gefolgt von der Region Untermain (Frankfurt/Offenbach), mit 284.400 Euro (+8,5 Prozent). Bei den Eigentumswohnungen rangiere Hamburg mit 158.000 (-2,2 Prozent) hinter München an zweiter Stelle vor dem Raum Mittlerer Neckar mit 153.500 Euro (+1,4 Prozent).

Quelle:ifs Institut für Städtebau, Wohnungswirtschaft und Bausparwesen e. V., Postfach 304311, 10723 Berlin
7.8.2007

Hinweis: Die komplette Studie kann zum Preis von EUR 30,– einschließlich Mehrwertsteuer, Porto und Verpackungskosten, beim ifs Institut für Städtebau, Wohnungswirtschaft und Bausparwesen e. V., Postfach 304311, 10723 Berlin, Tel.: 030-590091600, Fax: 030-590091605,E-mail: zentrale(at)ifs-staedtebauinstitut.de, bestellt werden.

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