14 Prozent der neuen Wohneigentümer leben in der geerbten Immobilie – Erben mit 45 Jahren im Schnitt fünf Jahre älter als Erstkäufer – Bedeutung von Geld-Erbschaften für den Eigenheimkauf rückläufig

Die TNS Infratest-Wohneigentumsstudie zeigt, dass die landläufige Meinung, wachsende Privatvermögen durch Erbschaften erlaubten immer mehr Menschen das Leben in der eigenen Immobilie, so nicht zutrifft. Wie LBS Research mitteilt, betrug der Anteil der Wohneigentümer, die im Betrachtungszeitraum 2008-2011 in eine geerbte Immobilie eingezogen sind, gerade einmal 14 Prozent.

BERLIN – Wachsende Privatvermögen und deren Vererbung erlauben immer mehr Menschen das Leben in eigenen vier Wänden – so eine weit verbreitete Einschätzung. Rund die Hälfte der jungen Leute unter 30 Jahren geht nach Befragungen bereits davon aus, später Wohneigentum zu erben. Noch sprechen die Daten nach Auskunft von LBS Research allerdings eine andere Sprache. Nach den regelmäßigen Wohneigentumsstudien von TNS Infratest* schwankt der Anteil der Neu-Wohneigentümer, die in eine geerbte Immobilie eingezogen sind, schon seit über zehn Jahren um die Marke von 15 Prozent. Gleichzeitig nahm die Zahl der Erwerber, die auf geerbtes Geld zurückgreifen konnten, sogar kontinuierlich ab (vgl. Grafik).

Zudem bestätigt die jüngste Auswertung der Zahlen für die Jahre 2008 bis 2011 erneut, dass die Immobilien-Erbschaft in der Regel relativ spät kommt: nämlich für Erwerber im Alter von 45 Jahren – verglichen mit 40 Jahren bei einem durchschnittlichen Ersterwerber. Für die LBS-Experten zeigt dies, dass ein Abwarten auf die Erbschaft für die allermeisten jungen Familien keine Lösung darstellt. Wer für seine Kinder geeignetes Wohnen in den eigenen vier Wänden anstrebt, der kommt um den klassischen Weg weiterhin nicht herum: nämlich rechtzeitig Geld beiseite zu legen, um mit ausreichendem Eigenkapital eine sichere und günstige Finanzierung hinzubekommen.

Die Analyse derer, die in die geerbte Immobilie eingezogen sind, zeigt nach Auskunft von LBS Research zwei weitere interessante Dinge: Zum einen spielen Einfamilienhäuser dabei eine immer größere Rolle. Ihr Anteil an den geerbten Objekten ist von rund 65 Prozent (von 1998 bis 2003) über gut 70 Prozent (von 2004 bis 2007) zuletzt auf über 80 Prozent angestiegen; gleichzeitig nahm der Anteil der Eigentumswohnungen von rund 20 auf weniger als 10 Prozent ab. Und zum anderen werden viele Objekte von den einziehenden Erben durch Modernisierung auf den neuesten Stand gebracht – aber im Schnitt doch mit einem begrenzten Aufwand, nämlich von knapp 40.000 Euro.

Eine weitere bemerkenswerte Information betrifft laut LBS Research die Erwerber, die geerbtes Vermögen für die Finanzierung einsetzen: Nur bei 3 von 22 Prozent dieser Fälle wird dabei auf Erlöse aus geerbten oder geschenkten Immobilien zurückgegriffen. Fazit aus Sicht der LBS-Immobilienexperten: Aufs Erbe zu warten, ist – zumindest bislang – alles andere als ein Patentrezept für den Schritt in eigene vier Wände.

* Befragt wurden für die Wohneigentumsstudie im Auftrag des Bundesministeriums und verschiedener Finanzierungsinstitute private Haushalte, die zwischen dem 1.1.2008 und dem 31.12.2011 Wohneigentum zur Selbstnutzung erworben haben. Repräsentative Umfrage auf Basis von 2.000 mündlichen Interviews.

Quelle: 23.02.2014
Bundesgeschäftsstelle Landesbausparkassen
im Deutschen Sparkassen- und Giroverband
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