Drei Baugutachter unterhalten sich vor construction site

Die Kosten eines unabhängigen Baugutachters variieren je nach Umfang und Komplexität des Projekts. In der Regel umfassen seine Aufgaben die fachliche Begleitung des Bauprozesses, die regelmäßige Inspektion des Baufortschritts sowie die Bewertung der Qualität der ausgeführten Arbeiten. Eine frühzeitige Zusammenarbeit mit einem Baugutachter kann dazu beitragen, Mängel rechtzeitig zu erkennen und kostspielige Nachbesserungen zu vermeiden. Besonders beim Erwerb oder der Abnahme von Immobilien bietet die Einbindung eines Baugutachters zusätzliche Sicherheit und kann langfristig finanzielle Einsparungen bedeuten.

Der Baugutachter – Wer ist das?

Ein Baugutachter ist ein Fachmann im Bereich der Gebäudebewertung und -analyse. Sein Fachwissen erstreckt sich über verschiedene Baubereiche, darunter Statik, Bauchemie und Bauphysik, einschließlich Themen wie Wärmedämmung. Innerhalb des Baugutachterbereichs gibt es sowohl Generalisten als auch Spezialisten, die sich auf bestimmte Bereiche wie die Schimmelortung und -beseitigung konzentrieren. Offiziell werden Baugutachter auch als Bausachverständige bezeichnet.

Leistungen und Aufgabenbereiche

Bausachverständige können bereits während der Planungsphase eines Bauprojekts hinzugezogen werden. Sie bieten Beratung zu verschiedenen Themen wie energieeffizientem Bauen und Umbauen sowie Einschätzungen zum Zustand älterer Gebäude und ihrem Sanierungsbedarf. Diese Informationen sind für Immobilienkäufer wichtig, um potenzielle Folgekosten einzuschätzen, die zusätzlich zum Kaufpreis anfallen könnten. Auch während einer Sanierung kann die Expertise eines Baugutachters von Vorteil sein.

Besonders bei umfangreichen Bauprojekten ziehen Bauherren oft einen Sachverständigen im Bauwesen zur Baubegleitung heran. Dieser prüft nach Abschluss jedes wichtigen Bauprozessschrittes, ob eventuelle Baumängel behoben werden müssen, bevor der nächste Schritt angegangen wird.

Bausachverständige sind auch häufig an der Bauabnahme beteiligt, um verdeckte Baumängel zu identifizieren. Manchmal werden sie auch zur Schadensbewertung herangezogen. Ihre Rolle bei der Bauabnahme ist besonders wertvoll, da es nach einer erfolgreichen Abnahme schwierig sein kann, Mängel geltend zu machen, und die Gewährleistungsfrist beginnt.

In Streitfällen zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer eines Bauprojekts werden oft Bausachverständige hinzugezogen, um eine neutrale Bewertung vorzunehmen.

Es ist ratsam, sich vor der Beauftragung eines Bausachverständigen über dessen Qualifikationen zu informieren, da die Berufsbezeichnung nicht geschützt ist. Achten Sie daher auf staatlich anerkannte oder öffentlich bestellte und von einer Kammer vereidigte Sachverständige sowie Zertifizierungen durch anerkannte Sachverständigenverbände.

Um den Arbeitsalltag eines Bausachverständigen effizienter zu gestalten, stehen heutzutage eine Vielzahl von Softwarelösungen und Programmen zur Verfügung. Diese können auch bei der Gutachtenerstellung hilfreich sein und digitale Unterstützung bieten.

Kostenkalkulation für Baugutachter

Die Antwort auf diese Frage ist grundsätzlich variabel, da die Kosten für einen Baugutachter von den spezifischen Leistungen abhängen, die er erbringen soll. Der Stundensatz eines unabhängigen Bausachverständigen liegt in der Regel zwischen 90 und etwa 180 Euro, wobei dies von Faktoren wie Erfahrung, Spezialisierung und regionalen Gegebenheiten abhängt. Zusätzliche Kosten können für Anfahrten und Auslagen wie Porto anfallen.

Für Dienstleistungen wie Kaufberatung und die Bewertung des Zustands einer Immobilie können je nach Größe des Objekts Kosten ab 300 Euro entstehen. Eine Baubegleitung, die naturgemäß einen erheblichen Zeitaufwand erfordert, ist entsprechend teurer und kann bis zu 2% der Bausumme betragen. Die Honorare eines externen Baugutachters für die Bauabnahme eines Einfamilienhauses belaufen sich üblicherweise auf etwa 750 bis 1000 Euro.

Lohnt sich ein Bausachverständiger?

Eine Kurzstudie, durchgeführt vom Institut für Bauforschung e.V. und dem Bauherrenschutzbund e.V., ergab im Durchschnitt 22,6 Mängel pro Bauvorhaben. Werden diese Mängel nicht frühzeitig behoben, können Bauherren mit erheblichen zusätzlichen Kosten konfrontiert werden. Aus diesem Grund empfiehlt es sich insbesondere für Bauherren, die nicht über umfassende Fachkenntnisse verfügen, in der Regel einen Bausachverständigen hinzuzuziehen.

Tipps im Umgang mit Baugutachtern

Die Zusammenarbeit zwischen der Bauleitung und einem unabhängigen Bausachverständigen, beauftragt vom Bauherren, sollte bereits auf der Baustelle vertrauensvoll und eng sein. Mit der Unterstützung eines Baugutachters können Probleme frühzeitig identifiziert und behoben werden, was später zeitaufwendige Streitigkeiten, Unannehmlichkeiten und zusätzliche Kosten verhindert.

Es ist jedoch oft nicht ausreichend, nur Notizen zu machen, wenn der Baugutachter Mängel feststellt. Missverständnisse können auftreten. Der Baugutachter muss die Mängel genau benennen und festlegen, wie sie behoben werden sollen. Um Zeit zu sparen und den Baufortschritt nicht zu beeinträchtigen, ist eine detaillierte Dokumentation der Mängel auf der Baustelle erforderlich, die idealerweise in Echtzeit an die Bauleitung oder die zuständigen Gewerke übermittelt wird.

Für diese Zusammenarbeit ist eine Bausoftware wie die von DATEX sehr empfehlenswert. Damit können Aufgaben den beteiligten Partnern zugewiesen werden. Mängel können direkt eingetragen werden, so dass alle Beteiligten sofort wissen, was zu tun ist und bis wann. Alle Informationen werden zentral gespeichert, um Unklarheiten über die aktuelle Version zu vermeiden.

Der Bausachverständige kann genau beschreiben, welche Mängel er festgestellt hat und wie sie behoben werden können.

Der große Vorteil: In AMADEUS werden Mängel und deren Beseitigung rechtssicher dokumentiert. Auch der Bausachverständige kann so einfach auf dem Laufenden gehalten werden, was die Zusammenarbeit mit einem Baugutachter erheblich vereinfacht.

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