Bestandsaufnahme

Wenn Sie vor dem Erwerb eines Gebäudes oder Grundstücks Unsicherheiten bezüglich seines Zustands, erforderlicher Erneuerungsmaßnahmen und zusätzlicher Kosten haben, empfiehlt sich eine Bestandsaufnahme der Architektur. Erfahren Sie, welche Aspekte dabei geprüft werden und wie eine solche Aufnahme Ihnen als rechtlicher Nachweis bei möglichen Streitigkeiten dienen kann, um sicherzustellen, dass Ihre Investitionen im Rahmen bleiben.

Bestandsaufnahme – Was ist das?

Die Bestandsaufnahme kann in unterschiedlichsten Fällen durchgeführt werden: Als Beweissicherung vor Beginn eines Neubaus, als Immobilienbewertung von bestehender Architektur aber auch als Analyse des Zustands von Altbauten. Grundsätzlich wird dabei der Zustand eines Gebäudes ermittelt, verschiedene Eigenschaften der Bausubstanz unter die Lupe genommen sowie das umliegende Gelände inspiziert. Sofern keine aktuellen Bestandspläne vorliegen, kann die Bestandsaufnahme auch noch die Vermessung des Gebäudes umfassen.

Dokumentationsempfehlungen

Die Form der Bestandsaufnahme ist nicht festgelegt, aber es ist ratsam, sie schriftlich zu dokumentieren, damit sie im Falle eines Streitfalls als Beweis dienen kann. Die Dokumentation sollte so umfassend und aussagekräftig wie möglich sein. Eine nachvollziehbare Fotodokumentation wird empfohlen. Achten Sie darauf, die Bildbeschreibungen objektiv und ohne persönliche Wertung zu verfassen.

Folgende Punkte sollten dokumentiert werden:

 

  • Datum der Durchführung
  • Durchführende Person(en) und anwesende Personen
  • Bezeichnung und allgemeine Beschreibung des Objekts
  • Grundstücksnummer
  • Allgemeine Beschreibung des Auftrags
  • Gliederung der Bestandsbereiche (z.B. Keller, Erdgeschoss, 1. Stock, 2. Stock, Außenbereich, Innenbereich …)

Sie arbeiten noch mit Stift und Papier, das aufwendige und platzraubende Dokumentation nach sich zieht? Kommen Sie mit uns ins Gespräch und wagen Sie den gemeinsamen Eintritt in die digitalisierte Baubranche.

Wer sollte die Bestandsaufnahme machen?

Eine fundierte Bestandsaufnahme erfordert Erfahrung mit speziellen Untersuchungsmethoden, Bauschäden und verschiedenen Bauweisen. Daher sollte die Bewertung des Zustands eines Gebäudes von einem qualifizierten Fachexperten durchgeführt werden. Der Architekt ist typischerweise für die architektonische oder bauliche Bestandsaufnahme zuständig, während ein Bausachverständiger die technische Bewertung vornimmt. Für Energiegutachten ist die Expertise eines Energieberaters sinnvoll. Ein erfahrener Baugutachter kann oft mehrere Arten von Begutachtungen übernehmen, da er über fachübergreifende Qualifikationen verfügt. Bei der Auswahl der Experten ist es wichtig, auf aussagekräftige Referenzen und seriöse Zertifikate zu achten.

Die verschiedenen Bestandsaufnahmen

Um die Substanz und Qualität eines Bauobjekts zu beurteilen, werden verschiedene Aspekte wie Maßhaltigkeit, technische Standards und energetische Effizienz untersucht.

Maßliche Bestandsaufnahme

Wenn vorhandene Bestandspläne nicht mehr der Realität entsprechen, wird eine maßliche oder architektonische Aufnahme erforderlich. Aber wie wissen Sie, dass die Pläne veraltet sind? Vertrauen ist gut, aber Kontrolle ist besser! Bei der maßlichen Bestandsaufnahme werden die vorhandenen Pläne auf Richtigkeit und Vollständigkeit überprüft. Fehlen Teile oder sind keine Pläne vorhanden, wird eine neue maßliche Aufnahme durchgeführt.

Technische Bestandsaufnahme

Die technische Bestandsaufnahme beinhaltet die Bewertung der Bauteile eines Gebäudes hinsichtlich Zustand, Qualität und Funktionsfähigkeit. Dabei werden auch die Statik und Tragfähigkeit geprüft sowie die Dämmfähigkeit, der Brandschutz und mögliche Schadstoffkontaminationen begutachtet. Eine ausführliche und detaillierte Aufnahme ermöglicht die Identifizierung der meisten Schäden am bestehenden Objekt.

Energetische Bestandsaufnahme

Bei der energetischen Bestandsaufnahme liegt der Fokus auf der Bewertung der Energieeffizienz eines Gebäudes, einschließlich des Energieverbrauchs und der damit verbundenen Kosten. Das Ziel ist es, potenzielle Einsparungen zu identifizieren, da die steigenden Energiepreise die Bedeutung einer effizienten Energiebilanz zunehmend unterstreichen.

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